An der serbischen Grenze angekommen, standen wir erst einmal im Stau. Nicht wegen eines Verkehrschaos, Unfalls oder dem ersten Schnee – Nein, wegen der Grenze! Etwas, was man sich in Zeiten der Europäischen Union eigentlich gar nicht mehr vorstellen kann, wird hier bittere Realität. Erst die Ausreise aus der EU, dann die Einreise nach Serbien – wohlgemerkt in Europa… Das kostete uns locker 45 Minuten. Als wir endlich durch waren, wollten wir den Tempomat auf 120 einstellen. Aber wenn es schneit, gab es zusätzlich ein Schild, dass 60 anzeigt. Daran mussten wir uns auch mehrfach halten. Zum Glück gab es auch ein paar Abschnitte ohne Schneeschauer, so dass wir schneller fahren konnten. Nach insgesamt 8 Stunden hatten wir es endlich geschafft und sind in Belgrad angekommen.
Belgrad
Zwischendurch haben wir uns eine Unterkunft in einem Hostel gebucht, da es sehr viel Schnee gab und wir diesmal nicht im Auto schlafen konnten. Wir freuten uns wirklich auf das ArkaBarka. Zuerst galt es aber den Stadtverkehr zu meistern und die Zieladdresse zu finden. Beides gestaltete sich als Herausforderung. Die Zieladresse war so ungenau, dass wir erstmal eine große Tour durch die Stadt nehmen durften. Diese war auch noch teils gesperrt, so dass das Navi durcheinander kam. Wie wir dann durch Nachfragen heraus fanden, befindet sich das Hostel aber nicht genau an der Straße. So mussten wir das Auto also abstellen und ein ganz schönes Stück durch den Schnee waten. Das ist mit Rollstuhl gar nicht so einfach… In der Beschreibung stand, dass es Parkplätze direkt an der Unterkunft gäbe, das war hier dann wohl ein bisschen übertrieben. Trotzdem konnten wir dann endlich einchecken und erst einmal die Nacht genießen.

Den nächsten Tag verbrachten wir in Belgrad. Die Wege in der Innenstadt wurden gerade noch vom Schnee beräumt, so dass wir dort kaum Mühe mit dem Rolli hatten. Die Seitenstraßen allerdings waren nur mit viel Schwung und helfender Hand von Kathleen zu meistern. Die Barrierefreiheit gestaltete sich allerdings auch nicht durchgehend gut, vor allem außerhalb der Innenstadt. Es gab zwar auch abgesenkte Bordsteine, aber nicht überall. Teilweise hörten Gehwege abrupt auf, um an anderer Stelle mit hoher Kante weiter zu gehen. Auch einige Auffahrten wurden viel zu steil gestaltet, als dass Sie mit manuellem Rollstuhl hätten geschafft werden können. Das sind aber nur Kleinigkeiten, es lies sich immer eine Lösung finden und auch die Menschen waren sehr aufmerksam und boten immer ihre Hilfe an.

Die Stadt beeindruckte uns mit ihrem lebendigen Flair. In der Innenstadt ist wirklich viel los, und wir konnten richtig in das pulsiernde Leben eintauchen. Aber auch gerade die Orte abseits machen für uns den besonderen Reiz dieser Stadt aus. Ein Hauch von Ostalgie findet sich auch hier und dort.
