Polen – Rewal

Los ging es mit einem Knall – im wahrsten Sinne des Wortes! Noch auf dem Parkplatz und keinen Meter gefahren gab es einen kleinen Park-Unfall. Rückwärtsfahrend verschönerte mir der Verursacher das Heck meines Autos. Nach dem ersten Schreck tauschten wir dann Der Anstoßpunkt der Autos bei dem Parkplatzunfallschnell unsere Daten aus, schrieben Protokoll und machten Fotos. Nun nur noch schnell alle Sachen ins Auto und dann ging es endlich los in den Kurz-Urlaub nach Rewal!

Die Strecke war kurzweilig und bis auf eine kleine Verzögerung recht schnell geschafft. Die Straßen in Polen waren kurz vor dem erhofften Ziel allerdings doch nicht ganz fertiggestellt, so dass die „letzten Meter“ dann noch zur Gedulds- und Materialprobe wurden. Ich denke hier wird sich hoffentlich auf den großen Ansturm in der Hauptsaison vorbereitet und alles fertig sein?! Nach der Ehrenrunde, da das Ziel so gut wie nicht zu erkennen war, konnten wir dann aber direkt vor der Unterkunft das Auto abstellen. Dort warteten auch schon unsere Mitreisenden, der Gastgeber und eine Horde junger Leute auf uns…

Das unübersehbare Domizil

Die Unterkunft war eine Doppelhaushälfte und für 5 Erwachsene + 1 Kind + 4 Hunde geeignet. Der Zugang war über eine Stufe möglich, Betten befanden sich allerdings nur im Obergeschoss. Zum Glück konnten die beiden Rollstuhlfahrer (eine Freundin + ich) mit Gehhilfen die Treppe überwinden. Wir hätten zwar auch die Sofas im Erdgeschoss nehmen können, doch Betten sind nunmal viel bequemer. Nebenan wohnten, hinter einer schlecht gedämmten Wand, junge Leute aus Deutschland. Sie waren etwa Mitte Zwanzig und eindeutig zum Feiern hier. Ich glaube, sie hatten sich etwas erschrocken, dass die Nachbarn mit Kind angereist sind. Aber in den nächsten Tagen, haben wir gut unter Beweis gestellt, dass wir trotzdem feiern konnten. Es hat viel Spaß mit Euch gemacht, Jungs! Nur gut, dass Hugo (unser mitgereistes Kind) einen guten Schlaf hatte und seine Eltern echt cool drauf sind.

Natürlich wollten wir als erstes wissen wie es zum Strand geht, denn der sollte nur wenige Meter entfernt sein. Und so war es dann auch. Nur kurz die Straße hinter und schon waren wir da. Ein bisschen Ernüchterung machte sich dann schon bei mir breit, als ich die Himmelsleiter sah und erst mal oben sitzen blieb. Die Treppen wären zwar zu schaffen, aber die Gehhilfen hatte ich leider nicht dabei. Also genoss ich einfach den tollen Ausblick die Steilküste hinab über die Ostsee und Kathleen das Spiel mit den Hunden. Um den Zugang zum Strand würde ich mich dann später kümmern, sicher gab es irgendwo noch eine Abfahrt…

Die Himmelsleiter mit dem tollen Ausblick

Eine kleine Runde durch Rewal durfte natürlich nicht fehlen. Die konnte auch nicht wirklich größer werden, denn das Dorf in der Gemeinde Gryfice ist gemütlich klein. Das hatten wir vorher nicht geprüft, fanden wir aber auch nicht so schlimm. Für so einen Kurz-Trip genau das Richtige. Schon beim ersten Rundgang merkten wir schnell, dass es recht barrierefrei ist. Kaum etwas behinderte unsere kleine Tour. Sehr schön! Dies bestätigten uns auch später noch unsere Freunde, die mit Fahrrad und Handbike die Gegend erkundeten. Dabei fanden Sie auch den etwas steilen, aber treppenfreien Zugang zum Strand, den wir später auch nutzten.

Habe ich erwähnt, dass wir den Rundgang mit Hugo, dem Kind unserer Freunde, machten? Wir merkten schnell, dass man eine Menge Kleingeld einstecken sollte. Denn an jeder Ecke gab es etwas zu fahren oder zu spielen oder zu ziehen… Schon in anderen Urlauben haben wir gemerkt, dass die Polen echt spieleverrückt sind. Als wir dann das Centrum (der) Gier Centrum Gier (Spielezentrum) in Rewal(deutsch: Spielezentrum) erreichten, war es klar: hier werden auch wir einen Abend verbringen. Diesen nutzten wir dann auch ausgiebig, um mit den verschiedensten Belustigungsapparaten zu fahren, zu spielen, zu ziehen, zu klopfen, zu drehen, zu … Was eine Verschwendung, aber eine schöne! Und aus manchen dieser Apparate kamen dann auch noch Bons raus, die gegen einen Gewinn eingetauscht werden konnten. Das freute unseren kleinen Hugo, der sich davon ein Miniatur-Auto aussuchte.

Die Attraktionen in der näheren Umgebung waren ansonsten dünn gesäht. Es gab ein Oceaneum und auch noch einen Wal-Park. Das Oceaneum war unser Ziel, wie sich aber herausstellte, war es zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Vielleicht öffnet es in der Hauptsaison. Für Rollstühle scheint es jedoch nicht direkt zugänglich zu sein, denn vor dem Eingang befand sich eine Treppe und einen weiteren Eingang habe ich nicht gesehen. Auf einem Werbeschild sahen wir dann noch ein umgedrehtes begehbares Haus, was wir gleich besuchen wollten. Doch trotz intensiver Suche konnten wir es nicht finden. Geschafft von der Suche mussten wir uns nun mit Gofry (frische Waffel mit Sahne und Früchten) und Lody (eine Art Softeis) die Bäuche vollschlagen. Das ist ein adäquater Ersatz und ein Muss, wenn man an der polnischen Ostseeküste im Urlaub ist 😊

Außerdem hatten unsere Freunde noch eine spannende Attraktion für Hugo vorbereitet, so Die geheime Schatzkarte der Piratendass wir einen Tag auf große Piraten-Schatzsuche gingen. Gestartet sind wir mit einer geheimen selbstgemalten Karte der Piraten. Hugo führte uns über Stock und Stein zu dem ersten Kreuz auf der Karte und fand der Piraten Kleidung. Diese zog er auch gleich an, denn nur so war der Schatz zu finden. So ging es dann mit Augenklappe der Karte nach, die Steilküste am Meer entlang und in einer entlegenen Bucht fing unser kleiner Abenteurer an, zu graben. Nach wenigen Metern, nur noch der Kopf guckte aus dem Sand, stieß die Schaufel auf etwas Hartes. Zum Vorschein kam: die Schatzkiste! Der Schatz enthielt Gold und Silber und tolle Piratenleckereien. Nach kurzem Schnick-Schnack-Schnuck wurden die Schätze unter allen Abenteurern aufgeteilt und mit viel Grillgut und Piratenwein am Strand gefeiert. Ein tolles Erlebnis für alle Schatzsucher – Danke Manu!

Die meiste Zeit verbrachten wir am Strand. Es waren ja nur ein paar kurze Tage und die wollte Kathleen natürlich entsprechend nutzen. Es ist ein schöner Sandstrand, an dem zu diesem Zeitpunkt nicht viel los war. Die Fortbewegung auf Sand gestaltet sich für mich immer Den Strand und die Aussicht aufs Meer genießenschwierig – Kathleen nimmt den Rolli und ich versuche unter mäßiger Kontrolle aller vier Gliedmaßen die paar Meter zur rettenden Decke in atemberaubenden Tempo zu überwinden. Das haben wir ja schon das ein oder andere Mal geübt und jeder Handgriff sitzt, zumindest bei Kathleen. Trotzdem werde ich wahrscheinlich nie ein großer Fan davon werden. So bruzzelten wir schön in der Sonne vor uns hin und Hugo und der Papa nahmen ein unfreiwilliges Bad in der Ostsee. Auch die Hunde kamen voll auf ihre Kosten und konnten ungestört rumtollen. Vor allem unsere Wasserratte Kira war ganz entzückt von dem vielen Wasser und genoss es ausgiebig.

Leider ist so ein Kurz-Trip viel zu schnell rum. Auf der Rückfahrt nach Hause machten wir noch ganz spontan einen Abstecher in den Spreewald. Hier wollten wir noch Abendbrot essen… zu einer guten Portion Quark mit frischem Spreewälder Leinöl kann ich einfach nicht nein sagen! Und auch Kathleen wollte die gute Spreewälder Grützwurst nicht vorbeiziehen lassen. Ein wunderbarer Ausklang eines gelungenen Trips mit Freunden.

Dziękuję Polsce

Eine tolle Aussicht von der Terrasse von Rewal Mitte auf den Strand , das Meer und die Fischerboote

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