In Montenegro haben wir das erste mal keine Autobahn gehabt. Es ist also nur langsames vorankommen mit max. 80 km/h möglich. Das macht aber auch Sinn, denn erstens fährt man einige Serpentinen und sollte, bzw. kann da gar nicht schneller fahren. Und Zweitens hat Montenegro eine wahnsinnig tolle Landschaft zu bieten. Die sollte man auf keinen Fall verpassen. Dafür muss man einfach anhalten, um die Aussichten zu genießen.

Podgorica
In Montenegro ist laut Auswärtigem Amt eine polizeiliche Anmeldung innerhalb von 24 Stunden erforderlich. Da hier wohl gelegentlich Strafen verhängt werden, haben wir natürlich der Aufforderung folge geleistet und uns auf die Suche nach einem Polizeirevier gemacht. Nach dem Auffinden des Polizeireviers wurden wir direkt an die „Tourist Agency“ verwiesen. Die haben wir dann auch nach ein wenig Suchen (in der Innenstadt) gefunden. Sie ist etwas versteckt in einem Hausdurchgang an der Slobode, wo man schnell dran vorbei geht, wenn man von der falschen Seite kommt. Aber es ist ein (kleines Hinweisschild) an der Hauswand angebracht. Diese konnte uns aber auch nicht registrieren, da wir evtl. im Auto schlafen würden. An der Grenze sollten wir sagen, dass wir gecampt hätten.
Diese ganze Aktion dauerte nun 2,5 Stunden. Eine Gutes hatte es, wir haben viel von Podgorica gesehen und auch einen rebellischen russischen Liedermacher, Wladimir Wyssozki kennengelernt. Nachdem wir dann doch eine Unterkunft gebucht haben, stellten sie uns den Zettel auch sofort aus. Unnötig zu sagen, dass an der Grenze niemand danach gefragt hat.

Die gebuchte Unterkunft war als Hostel „Amore de Dias“ angegeben. Sie glich aber eher einer WG. Es war eine Wohnung mit mehreren Zimmern, die der junge Hostelbesitzer anbot. Die Wohnung war insgesamt sehr dreckig und verraucht. In unserem Zimmer gab es nicht mal eine funktionierende Heizung, nach mehrmaligem Nachfragen wurde uns aber dann doch ein Elektro-Heizer angeboten. Das Auto wäre gemütlicher gewesen!
In der Innenstadt waren keine Souvenirshops mehr geöffnet. Im Winter erwartet hier wohl niemand Touristen. Die Stadt an sich ist weitestgehend barrierefrei, sogar das alte Podgorica – Stara Warosch – war gut verrollbar, nur ein wenig gruselig im Dunkeln. Vereinzelt, z.B. an einer alten Brücke muss dann doch mal ein anderer Weg genommen werden, also eine neue Brücke 😉 Aber bei den Geschäften und Restaurants muss durchgehend nachgebessert werden, eigentlich war überall mindestens eine Stufe vor den Gebäuden.

Der Festtagsmarkt in der Innenstadt öffnete gerade an diesem Tag seine Pforten. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und schauten uns die kleinen Büdchen und das Bühnen-Programm an. Jeden Tag spielt dort auf der Bühne eine andere Live-Band. Wir hatten das Vergnügen einer jungen Jazz-Band zu lauschen. Nicht unbedingt meine Musikrichtung aber nach einem Getränk, das wir für Glühwein hielten, aber eine ganze Menge mehr Dampf hatte, konnten wir ein bisschen mitschunkeln 😉
