Die Strecke von Belgrad nach Sarajevo war wirklich eine Augenweide. Es ist herrlich zwischen den Bergen entlang zu fahren und die Aussichten zu genießen. Die schneebedeckten Baumwipfel und Berggipfel prägten diese wundervolle Landschaft.

Sarajevo
In der Stadt angekommen, wollten wir erst mal die Innenstadt besichtigen. Parkplätze gibt es scheinbar viele, sogar in der zweiten Reihe, aber es war gar nicht so einfach einen Offiziellen zu finden 😉 man muss sich auch dran gewöhnen hupend zu fahren. Hier wird wegen jeder Kleinigkeit gehupt: Zu langsames Fahren, Fußgänger und auch Bedanken für den Spurwechsel o.a…. Das ist schon etwas anderes.
Durch Zufall, wir wollten grad in ein Parkhaus, haben wir dann mitten in der Innenstadt einen Rollstuhlparkplatz entdeckt. Es war – auch durch den Schnee – nicht ganz zu erkennen, wie dort geparkt werden soll, also stellten wir uns einfach hinter das schon vorhandene Auto.
Dann gingen wir uns erst mal die Stadt anschauen. Wie auch schon Belgrad, versprüht auch Sarajevo einen ostalgischen Charme. Viele kleine Lädchen laden zudem zum Shoppen ein, auf der Straße haben wir uns an einem Stand frisch gepressten Granatapfel-Saft in der Flasche geholt. Der war richtig lecker. Leider konnten wir mit den Hunden nicht im Restaurant essen, aber wir durften trotzdem die Toilette benutzen. Die Barrierefreiheit in der Innen-Stadt ist von einigen Seitenstraßen und -gassen abgesehen, ganz gut. Die Gehwegauffahrten sind auch alle mit einem Rollstuhlsymbol gekennzeichnet, ob das Sinn macht, weiss ich nicht so genau. Man merkt, das sie sich Gedanken gemacht haben…

Wieder beim Auto angekommen, stellten wir fest, dass wir zugeparkt waren. Wahrscheinlich sollten die Autos vor dem Schild und nebeneinander stehen, anstatt hinter dem Schild und hintereinander. Also sprachen wir mit einem Passanten – dem ein Geschäft gegenüber gehörte, wie sich herausstellte – der uns sagte, dass in Bosnien das Recht des Stärkeren gilt und wir deswegen zugeparkt waren. Er wusste aber auch wem das Auto gehörte, und wies uns den Weg zum Besitzer, dem ein anderes Geschäft gehört. Bevor wir mit diesem sprechen wollten, gingen wir aber erstmal in das nächste Lokal essen. Während des Essens fuhr der Besitzer vom anderen Auto weg, so dass ich mich auf den Platz stellen konnte.

Für heute hatten wir wieder ein Unterkunft gebucht: Villa Hayat. Es war erstmal schwierig die Adresse zu finden, da das Navi die Nummer nicht kannte und uns 3 km von der eigentlichen Adresse hinfuhr. So musste doch das Handy weiterhelfen, was in einem Drittland evtl. teuer werden könnte. In der (nicht barrierefreien) Unterkunft empfingen uns sehr nette Leute. Die Zimmer waren sehr geräumig und sehr sauber und das Frühstück war ein Traum! Dafür war der Preis wirklich mehr als gerechtfertigt, wir kamen uns ja fast vor wie Könige… Wie wir dann später noch feststellten, hatten wir eines unserer Handys in der Unterkunft vergessen. Der Besitzer hatte uns geschrieben, das er es gefunden hat und wird es uns jetzt nach Deutschland schicken. Top!
Bevor wir Sarajevo verließen, machte Kathleen direkt neben unserer Unterkunft eine Entdeckung: eine Seilbahn. Ich bin jetzt kein großer Fan, großer Höhen. Aber wenn wir schonmal hier sind, nehmen wir das natürlich mit. Es ist aber nicht ganz einfach mit dem Auto ran zu fahren, wir mussten die Hilfe von Einheimischen in Anspruch nehmen. Die Seilbahnkabinen sind breit genug, dass ein nicht allzu breiter manueller Rollstuhl hineinfahren kann. Die Stationen und die Seilbahn sind modern (teils noch im Bau?), auch Fahrstühle sind in den Stationen verbaut, die aber leider an diesem Tag nicht funktionierten. Der Weg nach oben hat sich wirklich gelohnt: die Aussicht über die Stadt und über das Land konnten wir richtig genießen.
Mostar
Auf dem Weg in das nächste Land machten wir noch Halt in einer Stadt die viele von uns aus Dokumentationen o.ä. kennen: In Mostar gibt es nämlich die berühmten Brückenspringer. Leider nicht im Winter, denn das wäre dann wohl doch ein bischen zu kalt. Mostar hat aber eine sehenswerte tolle Altstadt, diese ist leider nicht mit Rolli zu empfehlen, da es nur rundes Kopsteinpflaster gibt. Die Brücke befindet sich auch in der Altstadt und ist auch für den Rolli ungeeignet, da es eine hohe Kante am Zugang und dann mehrere Kanten bis zum Scheitel der Brücke gibt.


Danach war es wieder dran, einen Schlafplatz zu suchen. Das taten wir kurz vor der montenigrinischen Grenze. Mangels Helligkeit war es nicht einfach einen Stellplatz zu finden, so dass wir uns auf einem großen Parkplatz einer Firma niederließen. Die Security prüfte uns zwar kurz, stellte uns dann aber auch noch Duschen und Toiletten für die Nacht zur Verfügung.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, über die Grenze zu fahren. Aber was wir im Dunkeln nicht sehen konnten: Es gab schöne Plätze an einem See in der Nähe. Also stellten wir uns dort noch eine Weile hin, um einen Kaffe zu kochen und den Sonnenaufgang zu bewundern.
